Das Architektenduo Norbert Reimann und Wilfried Limberglegten sehr großen Wert auf das seinerzeitige Konzept von Otto Wagner, der zur Jahrhundertwende für Stadtbahnführung und Wienflußeinwölbung zeichnete. Bei der Preisübergabe sparte Architekt Limberg übrigens nicht damit, harte Kritik an der jetzigen Gestaltung des Karlsplatzes auszuüben, was auch in den Unterlagen zu ersehen war: "Die Situation um die Startbahnpavillons des Karlsplatzes ist absolut unbefriedigend. Weder ist die Achsenbeziehung zur Akademie Straße noch zur Karlskirche ausgeprägt. Diese beiden Achsen waren Begründung für die Standortwahl. Der Wegfall der Straße zwischen den beiden Pavillons stört die Interaktion der beiden Gebäude, da die alte Hauptachse wegfällt und die durch die Gebäude laufende Nebenachse zur Hauptachse wird. Die Pavillons sind nicht mehr als Bahnhöfe zu dekodieren. Derzeit gibt es keine sichtbare Anbindung an den Stadtraum.... Auch wenn es einen Angriff auf die Auto-gerechte Stadt ist, die Achsenbeziehung Akademie Straße - Startbahnpavillons - Karlskirche muss wiederhergestellt werden." Weiter im Beschreibungstext: "Die mögliche Nutzung freier Kubaturen enden in Baden-Baden blendenden
ein blendenden an Land und bei der Wienfluß-Überbauung kann
nur im Zusammenhang mit dem Stadtraum über der Einwölbungbetrachtet
werden. Das vorliegende Konzept verbindet zwei Ansätze: In der grafischen Darstellung ist das sog. Wienderl zu sehen, das einer kleinen Wasserrinne gleicht, die oberirdisch dem tatsächlichen Flußverlauf folgt, beim so genannten Wienfluß- Café Nr.1 geteilt wird , den Naschmarkt durchquert, am Ende wieder zusammengefasstwird und mit geänderter Richtung über den Karlsplatz fließt.
"Die Sichtbarmachung des Wienflusses im Stadtraum
bei gleichzeitigem Erhalt des Tunnels ist nur scheinbar eine Quadratur
des Kreises: der Wienfluß bekommt einen kleinen Ableger,der in Bachform
oberhalb der Einwölbungsfläche diese alte Wasserader symbolisiert.
Fluß aufwärts wird Wasser dem Wienfluß entnommen, welches
über die gesamte Einwölbungsfläche bis zum Stadtpark fließt
und dort wieder dem Wienfluß zugeführt wird. Derzeit einzige Einbauten im Gewölbequerschnitt sind drei Wienfluß-Cafés. Die Einbauten haben die Form von Schiffsrümpfen, die von der Tunneldecke in den Tunnel ragen. In diese Schiffsrümpfe gelangt man über oberirdische Pavillonbauten. Der Besucher eines Wienfluß-Cafés sieht unter sich den Wienfluß strömen und die beiden Fuß- und Radwege. Bei höherem Wasserstand, wenn die Wege gesperrt sind, ist die gesamte Tunnelbereite geflutet. Die Schiffsrümpfe ragen nicht in den maximalen Hochwasserstand. Die Cafes sollen natürlich unterschiedliche Schwerpunkte haben und verschiedene Benutzergruppen ansprechen. Das Kühlschiff ist einer ungarischen Idee entlehnt, wo die Markthändler mit einer ähnlichen Förderbandkonstruktion das Gemüse etc. einfach unter dem Marktplatz kühl lagern und somit frisch halten können."
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