Arch. Florian Nagler
D-70180
„Zweierlei ,,Wohnen" schlagen wir für die zur Verfügung
stehenden Räumlichkeiten der großen Wienflußeinwölbung
vor.
Eine ,,Absteige" im Tunnel bietet Gelegenheit für Nachtschwärmer,
Kurzurlauber, Spontanurlauber, etc. eine günstige Übernachtungsmöglichkeit
in unkonventioneller Atmosphäre zu finden. Dieser ,,Absteige" sind
weitere, in Beziehung stehende Nutzungen, wie Frühstückscafe,
Restaurant, Bar, Vortragsraum, Discothek zugeordnet.
Ein ,,Friedhof", der auf den ersten Blick nicht den Erwartungen
entspricht, der jedoch durch den eindrucksvollen eindeutigen Raum, gegliedert
durch Meditations- bzw. Rückzugsflächen, einen neuen Typus von
Friedhof definieren könnte, eröffnet neue Möglichkeiten
der letzten Ruhe, des Trauerns und der Auseinandersetzung mit dem Tod.
Die signifikanten Eingangstürme weisen durch ihr Erscheinungsbild
im Stadt- bzw. Straßenraum hin auf die dem unterirdischen Verlauf
der Wien folgenden Nutzungen. Sie legen eine Spur der unterirdischen Stadt
in der oberirdischen. Darüberhinaus dienen sie zur Erschließung,
als Fluchtwege und Leitungsführung, bei nh alten Aufzüge, Lüftungskanäle,
Zimmerschlüsselautomaten oder Ähnliches. Sie können als
überdimensionale Hinweistafel für die unterirdischen Nutzungen
dienen. Durch ihre bauliche Höhe und Zahl ist es möglich, die
unterirdischen Nutzungen mittels eines natürlichen Systems zu be-
und entlüften.
Die Eingangstürme nehmen im oberirdischen Bereich Bezug
auf besondere städtebauliche
Situationen, Verkehrsknotenpunkte und fußläufige
Verbindungen. Eine vertikale Anbindung an einen eventuell durchgehenden
Radweg ist möglich.
Sowohl die ,,Absteige" als auch der Friedhof sind durch ihren
modularen Aufbau geradezu prädestiniert für eine schrittweise
Realisierung. Dadurch kann die Baumaßnahme, die darüberhinaus
von einfachen, präzisen Geometrien geprägt ist, den jeweiligen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entsprechend ausgeführt werden.
Die Stadt Wien selbst könnte zumindest die Investitionen im Bereich
des Friedhofs tätigen., wohingegen für die ,,Absteige" ein unternehmungslustiger
Investor gefunden werden müßte, wobei die Verfasser keine Bedenken
haben, daß für ein derartiges Projekt in einer Stadt wie Wien,
mit ihren vielen Besuchern, keine Interessenten zu finden wären.“
zurück | hinauf |