Das "Vienna Axis Project" zeichnet sich aus durch drei
Elemente, die sich, einzeln betrachtet, als tragfähig und realistisch
erweisen, und in ihrer Kombination einen Erlebnisraum hoher Qualität
erzeugen
VERKEHRSACHSE
Ein Element ist die Idee einer unterirdischen Verkehrsachse als
Fuß- und Radweg. Sie gibt das überwölbte und ver-drängte
Wiental wieder den Bürgern zurück und schließt damit
die letzte Lücke in der Wegeverbindung vom Wienerwald entlang
der naturnah rückgebauten Wien bis hin zum Donaukanal. Es entsteht
so eine durchgängige, kreuzungsfreie Verbindung vom dichtbebauten
Kern der Großstadt bis in die westlichen Naherholungsgebiete.
Einer attraktiven Nutzung trägt der Entwurf Rechnung durch
Öffnung weiter Teile der Gewölbedecke und durch die Errichtung
zahlreicher Zugänge, durch Gestaltungs-maßnahmen im Gewölbequerschnitt
(Licht, Farbe, Oberflächen), und nicht zuletzt durch die Installation
von transparenten, nutzungsintensiven Einbauten. |
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EINBAUTEN
Die Einbauten bestehen aus leichten, durchsichtigen Konstruktionen, die
statisch unabhängig vom Gewölbe installiert werden.
Neben festen Einbauten über der Hochwassergrenze gibt es auch flexible
Einbauten, die den gesamten Gewölbequerschnitt nutzen und im Hochwasserfall
über den jeweiligen Wasserstand gehoben werden. Durch die transparente
Architektursprache, die den Kanalquerschnitt in seiner Gesamtheit beibehält,
bleibt die einzigartige Raumwirkung und Außergewöhnlichkeit
des Ortes erhalten.
Die Nutzung der Einbauten ist vielfältig, jedoch wird kunden- oder
öffentlichkeitsorientierten Nutzungen der Vorzug gegeben, um eine
hohe Besucherfrequenz zu erzeugen. Neben den Publikumsmagneten Kanaleum
und Dritte-Mann-Museum entsteht ein flexibles, bedarfsorientiertes und
ausbaufähiges Angebot wertvoller Baufläche an einer von Passanten
und Touristen stark frequentierten Stelle im Herzen Wiens. Den entlang
der Flußachse angesiedelten Ein-richtungen wird somit eine räumliche
Er-weiterung geboten, die einen geplanten Standortwechsel überflüssig
macht, und die an vielen Stellen eine direkte, unterirdische Anbindung
an das Stammhaus ermöglicht.
FINANZIERUNG
Das Finanzierungskonzept als drittes Element sieht eine Finanzierung der
Einbauten
durch die jeweiligen Nutzer vor, ergänzt durch ein Channel-Sponsoring,
bei dem Unternehmen auf einem bestimmten Abschnitt der Einwölbung
gegen Pacht ihre Produkte präsentieren. Dabei können der gesamte
Querschnitt genutzt und neuartige und unkonventionelle Werbeformen ent-wickelt
werden.
Der Bau der Verkehrswege auf den Wientalsammler-Entlastungskanälen
wird von der Stadt Wien getragen, die damit den Grundstein legt und das
Rückgrat für die Investitionen in die Nutzungseinbauten bildet
und sich das Mitspracherecht erhält. Durch den sukzessiven Ausbau
und das breite Nutzungsspektrum werden zudem ökonomische Risiken
im Gegensatz zu monofunktional ausgerichteten Entwürfen minimiert.
RESÜMEE
Es wird deutlich, daß das "Vienna Axis Project" in bezug
auf eine mögliche Realisierbarkeit eine hohe Reife aufweist. Gleichzeitig
läßt es die Einbindung anderer Projektideen zu, ohne seinen
einfachen, aber schlüssigen Grundgedanken aufzugeben. Die Verfasser
sehen den Entwurf als eine einmalige Chance für die Stadt Wien, ihr
großes Angebot an Attraktionen um einen einzigartigen unterirdischen
Stadtraum zu erweitern, und ihren internationalen Ruf als Metropole von
Kunst, Architektur und Städtebau erneut zu bekräftigen.
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